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Heute möchte ich einem von mir geschätzten Kollegen grossen Dank aussprechen, und zwar Philippe Bischof, dem Direktor von Pro Helvetia. In einem Gastkommentar in der «bz Basel» hat er sich Gedanken über die Zukunft der notleidenden Kulturbranche gemacht und erläutert anhand von fünf Punkten, wie die Zeit nach der Pandemie aussehen könnte, respektive müsste.

Das Essay skizziert einige fundamentale Gedanken, denen wir uns als Förderinstitution stellen müssen. Insbesondere der Tatsache, dass Kulturförderung nie im leeren Raum geschieht, sondern immer auch ihr Umfeld prägt und deshalb in Bezug auf dieses gedacht werden muss. Gleichzeitig entsteht dadurch eine Verantwortung für deren Auswirkung.

Als Direktor der FONDATION SUISA sehe ich deshalb auch die Dringlichkeit, die Rolle der Förderinstitutionen, deren Wirkung und deren Verantwortung für gewisse Konstellationen auch im sozialen und ökonomischen Gefüge gemeinsam mit anderen Institutionen zu diskutieren. Nebst den nun in aller Deutlichkeit sichtbar gewordenen Missständen im Bereich der Sozialwerke und Vorsorgeeinrichtungen – deren Behebung wir ja mit Hochdruck angehen – scheint mir ein weiterer Aspekt zentral für eine robustere Kultur:

Der stete wohlige Strom kulturförderlicher Gelder hat durchaus auch seine Tücken, ermöglicht er doch eine «Scheinökonomie ohne Rezeptionsperspektive» und hilft im schlimmsten Falle mit, Schwierigkeiten zu kaschieren und ungute wirtschaftliche Zustände zu zementieren, wenn nicht gar zu ermöglichen. Ohne ökonomische Rücklagen von der Hand in den Mund zu leben, ist ein Zustand, der äusserst anfällig auf Störungen reagiert. Es verwundert deshalb nicht, dass – Im Falle von Covid-19 – das Kartenhaus in einem Masse durchgeschüttelt wird, dass der Einsturz droht.

Unsere gemeinsame Aufgabe ist es nun, Lösungen zu formulieren, um uns aus diesem beschriebenen Teufelskreis von immer kürzer werdenden Produktionszyklen befreien zu können.

Gastkommentar «bz Basel»: Pro Helvetia-Direktor Philippe Bischof über die Zukunft der notleidenden Kulturbranche (pdf) »