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2020 als ein schwieriges Jahr zu bezeichnen, wäre untertrieben. Das Coronavirus hat unsere Gesellschaft durchgeschüttelt. Besonders betroffen waren dabei die Kulturschaffenden. War der erste Lockdown im Frühling bereits schwierig, führte das stete Auf und Ab von Herbst bis jetzt zu einem Zustand, in dem sich die Kultur zunehmend in einem luftleeren Raum wiederfand. 2020 war deshalb für uns alle ein Jahr der Mühsal, der Unsicherheit – für viele auch verbunden mit Momenten der Verzweiflung und der Angst um die eigene Existenz.

Für uns als Stiftung war in diesen Monaten Flexibilität gefragt. Die Planungsunsicherheit hat auch uns Kopfzerbrechen bereitet. Während dieser Zeit war es uns ein Anliegen, unbürokratisch zu handeln und transparent zu kommunizieren. In vielen Kontakten und Gesprächen haben wir heraus spüren können, dass innerhalb der Schweizer Musiklandschaft eine Solidarität über die Genres und Berufsfelder hinaus vorhanden ist: Ein Lichtblick unter ansonsten recht düsteren Umständen. Aber wie heisst es doch so schön: Man muss mit allem rechnen, auch mit dem Guten.

Es ist mir deshalb ein Anliegen, einen grossen Dank auszusprechen – an die Künstlerinnen und Künstler, an den Stiftungsrat und – last but not least – an mein Team: Gemeinsam haben wir versucht, der Lage zu trotzen. Wir haben Klippen umschifft, von deren Existenz wir früher nichts gewusst haben und sind nun daran, unser Schiff in seetüchtigem Zustand wieder auf offenes Gewässer zu führen. Dies wäre unmöglich gewesen, wenn nicht alle an einem Strick gezogen hätten.

Noch mehr als die Bilanz des Gestern, interessiert uns die Aussicht auf das Morgen. Es ist mittlerweile allen klar, dass die Welt nach Corona anders funktionieren wird, als wir uns dies gewohnt waren. Ein hoher Anspruch an Flexibilität wird von uns allen gefordert. Bei der FONDATION SUISA begannen wir bereits vor zwei Jahren mit Anpassungen, um unsere Förderpolitik den zeitgemässen Ansprüchen laufend anzupassen. Die damals ins Leben gerufenen Get Going!-Beiträge zeugen von unserem Bestreben, auf die Nachfrage im Schweizer Musikschaffen besser reagieren zu können. Am 17. Dezember hat sich nun der Stiftungsrat intensiv mit weiteren Massnahmen befasst und sich in Zukunft für eine offensive Strategie entschieden. Damit steht einer Flexibilisierung und einem intensiveren Fokus auf bedürfnis- und bedarfsgerechte Förderangebote im Rahmen des Stiftungszweckes nichts mehr im Wege.

Es gilt, die Welt neu zu denken. Innovative Ansätze sind mehr denn je gefragt – nicht nur bei den Künstlerinnen und Künstlern, sondern auch bei all jenen, die dafür sorgen, dass wir auch in Zukunft auf eine blühende Schweizer Musiklandschaft zählen können.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen frohe, besinnliche Feiertage und einen reibungslosen Rutsch in ein besseres Jahr. 

Mit einem grossen Merci an alle

Urs Schnell, Direktor FONDATION SUISA