Die FONDATION SUISA hat im Rahmen ihrer Werkbeiträge auch dieses Jahr vier «Get Going!»-Beiträge in der Höhe von je CHF 25’000.- vergeben. Nach der Sichtung der zahlreichen Eingaben, hat sich die Fachjury entschieden, folgende Musikerinnen und Musiker für ihre künstlerischen Visionen mit dieser Form der Anstossfinanzierung zu unterstützen:
Isandro Ojeda-García
Der Komponist und Musiker Isandro Ojeda-García verfolgt eine Solokarriere als audio-visueller Performer. Er ist auch Mitglied des Insub Meta Orchestra (IMO) sowie Musiker und künstlerischer Co-Leiter der Band TRES OJOS und des Festivals unfold-LAB, das in Zusammenarbeit mit der Universität Genf koproduziert wird. Seit Jahren arbeitet der Genfer Künstler an interdisziplinären Projekten im Spannungsfeld von Komposition und Improvisation, von Musik und Videokunst, gemeinsam mit verschiedenen Künstler*innen unterschiedlicher Herkunft. Mit seinem Grossprojekt «altA|V-LIB» möchte er unter anderem die klassische Partitur auf technischer und künstlerischer Ebene überwinden, indem er ein alternatives, transversales und hybrides Kommunikationssystem zwischen Musiker*innen unterschiedlicher Traditionen und Künstler*innen der darstellenden Kunst entwickelt.
https://isandroojedagarcia.tumblr.com
OY
Die Zürcher Sängerin Joy Frempong sprengt gemeinsam mit dem Musiker Marcel Blatti im Duo OY bewusst musikalische Genres und verwandelt diese in grellbunten und inhaltlich engagierten Avant-Pop. Die Alben von OY sind stets konzeptionell und behandeln auf vielfältige Weise soziopolitische Themen – oft angereichert mit audiovisuellen Elementen oder Texten und Bildern in Buchform. Mit ihrem Projekt «Messages from Walls» will das Duo auf der kommenden Tournee im öffentlichen Raum Botschaften auf Mauern suchen, die das Potential haben solche zu sprengen. Mit Hilfe von Partner*innen werden diese Inhalte visuell zu einem künstlerisch-politischen Statement verdichtet, das in der Folge in einem gleichnamigen Album und einem begleitenden Blog mündet.
https://oy-music.com
Réka Csiszér
Réka Csiszér ist Sängerin, Komponistin, Multiinstrumentalistin und Performerin. Klassisch an Piano, Violoncello und Querflöte ausgebildet, schloss sie 2017 ihr Studium in Jazzgesang an der ZhdK ab. Csiszér schlägt immer wieder spartenübergreifende Brücken mit Projekten im Theater- und Filmbereich. Nun möchte sie mit «VÍZ» ein ambitioniertes Soloprojekt realisieren. Ein interdisziplinäres Gesamtkunstwerk (Performance-Film-Ton), das in Zusammenarbeit mit anderen Künstler*innen einen audiovisuellen Ort generiert, in dem Réka Csiszér nicht nur ihre stilistische Bandbreite von Ambient, Klassik, Avant-Folk und Elektronik auslotet, sondern gleichzeitig auch die Beziehung zu ihrer ungarischen Muttersprache und zu ihren transylvanischen Wurzeln vertiefen will.
https://rekacsiszer.com
Pirmin Huber
Der Schwyzer Komponist und Kontrabassist Pirmin Huber experimentiert seit seinem Abschluss an der Hochschule Luzern mit neuen Möglichkeiten, Schweizer Volksmusik mit anderen Genres zu neuen Sounds zu verbinden. Ob als Solist oder als Mitglied des «Ländlerorchesters», bei «Stereokulisse», «Ambäck» oder in der Formation «Gläuffig»: Huber kartographiert die Volksmusik neu und verbrüdert sie mit Techno, Jazz, Klassik oder Elektronik. Nun will Huber mit Hilfe elektronisch manipulierter Alltagsgeräusche und den volksmusikalischen Klängen seines Kontrabasses eine Art «field recording»-Forschung betreiben, die in einen Soundtrack mündet, der die veränderten Wahrnehmungen vertont und so die Welt in dieser aussergewöhnlichen Corona-Zeit widerspiegelt.
https://pirminhuber.com
Im Laufe der kommenden Wochen werden wir die 4 Empfängerinnen und ihre Projekte in einer Serie detaillierter vorstellen.