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Aufgepasst auf: «Gratiszugang zu Kulturschaffen»

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Mit ihrem Communiqué «Konzert-Streaming in Zeiten von Corona: Soll man da mitmachen? Und wenn ja, wie?» hat der Verband SONART – Musikschaffende Schweiz eine wichtige Diskussion lanciert. Zurzeit flackern uns auf (fast) allen Kanälen kostenlose Konzerte von Musiker*innen in unsere Wohnzimmer. In Zeiten des temporären durch den Coronavirus auferlegten «Hausarrests» hat dies durchaus seine Berechtigung. Schliesslich ist Musik der beste Balsam für die Seele!

Aber eben: Es sind gerade die Musikschaffenden, die in diesen schweren Zeiten als selbstständig Erwerbende und Freischaffende in existenzielle Nöte geraten. Gratisarbeit im Sinne einer psychologischen Betreuung der Gesamtbevölkerung ist zwar lobenswert und gerade jetzt auch notwendig. Doch was ist, wenn Mann/Frau sich daran gewöhnt? Die Musikbranche hatte schon vor der Corona-Krise mit der kostenlosen Verbreitung von gedanklichem Eigentum zu kämpfen.

Ich teile die Ansicht, dass es viele positive Aspekte bei den gegenwärtig aktiven Streamingprojekten gibt. Krisen sollten dazu genützt werden, um neue innovative Ideen zu verwirklichen. Aber Innovation darf nicht nur auf das Hier und Jetzt bezogen sein, sonst besteht die Gefahr, dass – gesteuert von einer Welle der Solidarität – Formen von «Gratiszugang zu Kulturschaffen» etabliert werden, die wir nur schwer wieder aus der Welt schaffen können. 

Es ist überaus wichtig, dass wir im Heute nicht das Morgen aus den Augen verlieren. Es wird eine Zeit nach dem Coronavirus geben. Und genau auf diese Zeit müssen wir uns fokussieren. Es gilt einer aufkommenden Gratismentalität den Claim «Musik hat Wert» entgegen zu setzen. Dies ist eines der zentralen Anliegen der FONDATION SUISA.

Konzert-Streaming in Zeiten von Corona: Soll man da mitmachen? Und wenn ja, wie?

Diffusion de concerts en streaming à l’époque du coronavirus : faut-il y participer ? Et si oui, comment ?